Posted by: eleucht | 18. Januar 2011

Der Letzte macht die Tür zu

Nicht nur ein AC/DC-Riff führt auf direktem Weg in die Hölle, manchmal gelangt man auch mit einem rumpelnden Walzertakt in die Unheiligen Hallen. Wer auf dem Weg zu irgendwelche Höllen oder Vorhöllen ist, sollte sich nicht wundern, eines Tages auch anzukommen – oder dem Herrn der Finsternis leibhaftig zu begegnen. Und wo der ist, ist die Hölle nicht weit.

Da sitzt man also mit Mr. Mephisto gemütlich bei einem Bier und philosophiert über den Teufel und die Welt, und ehe man sich versieht, ist man dem Faustchen Komplex verfallen. Als handelte es sich dabei um eine universelle Gesetzmäßigkeit.

Wonach der Mensch strebt, das soll ihm gewährt werden. Natürlich, kennt man ja. Ebenso kennt man den Preis. Aber der Fälligkeitstermin liegt in weiter Ferne, genug Zeit, ihn zu verdrängen, solange man seine Erfolge genießen und sich im Ruhm sonnen kann.

„You can win if you want“ singt Thomas Anders mit Eunuchenstimme und Mr. Mephisto blickt mich mit einem breiten Dieter-Bohlen-Grinsen an. Sieht so der Teufel aus? Bestimmt nicht.

Wo bin ich nur gelandet? Schnell einen Dime in die Musikbox gesteckt und schon erfüllt Mick Jaggers Cocksucker Blues die Kneipe. Erdig, dreckig, ehrlich. Das passt in die Location.

„Also“, Mr. Mephisto streckt die Hand aus, „schlag ein oder lass es bleiben.“

Da weiß man bereits, egal, was man tut, ohne Opfer kommt man aus der Sache nicht raus. In dem einen Fall wird man selbst zum Opfer, im anderen ist man gezwungen, ein Opfer zu bringen.

Ein Opfer ist nur ein Opfer, wenn es weh tut.

Nemesis schläft nicht …

Manchmal ist es nur ein Lied aus vergangener Zeit, das von irgendwoher ertönt und die Erinnerung an längst vergessene Träume weckt  – und plötzlich weiß man ganz genau, welche Entscheidung man zu treffen hat.


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