Es ist schon ziemlich deprimierend, wenn das Jahr beginnt und beinahe im Wochentakt für große und großartige Künstler – Künstler, die mich durch mein Leben begleitet haben – der letzte Vorhang fällt, zumal ich geschwächt bin von einem saisonalen grippalen Infekt, dass ich die meiste Zeit des Tages am liebsten in der Waagerechten verbringen möchte.
Nun also David Crosby, der Mann mit dem markanten Walross-Schnauzer und der sanften Stimme, ein herausragender Musiker und Songwriter und einer der wichtigsten Vertreter des amerikanischen Folkrocks. Er gründete zusammen mit Roger McGuinn und Gene Clark die Byrds und arbeitete fünf Alben lang mit ihnen zusammen. Dabei war schon zu erkennen, wie wichtig er als Songschreiber für die Band war. Einfach war der Umgang mit David Crosby nie, Streitereien blieben nicht aus. Nächste Station war Buffalo Springfield, danach gründete er mit Graham Nash von den Hollies und Stephen Stills Crosby Stills & Nash. Mit Neil Young wurde die neue Supergroup des American Folkrock komplett, das Album Déjà Vu erreichte Kultstatus.
Oft genug kam David Crosby mit dem Gesetz in Konflikt, wegen Drogendelikten und Waffenbesitz wurde er zu Gefängnis und Geldstrafen verurteilt. Er trat hin und wieder auch als Schauspieler in Erscheinung, in Hook zum Beispiel und in der Serie Roseanne. Als Mitglied der Byrds und von Crosby Stills & Nash wurde er zwei Mal in die Rock‘n‘Roll Hall of Fame aufgenommen. 2006 arbeitete er zusammen mit Graham Nash an einem Album für David Gilmour und nahm auch an der anschließenden Tournee teil. Er war 81, als er am Donnerstag nach langer Krankheit starb.
The Clearing stammt vom Album Croz aus dem Jahr 2014.
One of these days 