Verfasst von: eleucht | 10. März 2020
„Die Geisterkönigin“ – Sarah Beth Durst
Der dritte Band der „Königinnen von Renthia“, der diese Trilogie beendet. Was eigentlich fast schon bedauerlich ist, denn ich folgte ausgesprochen gerne dem Geschehen in der fantasievoll gestalteten Welt, die den Hintergrund der Geschichten bildet. In dieser Welt leben Menschen und Geister in Symbiose zusammen. Eine eigenartige und nicht ungefährliche Art des Zusammenlebens. Menschen und Geister sind aufeinander angewiesen, doch gleichzeitig hassen sie sich abgrundtief. Die Gespenster trachten nach dem Leben der Menschen. Nur die von den Geistern gewählten Königinnen verfügen über die Macht, sie im Zaum zu halten. Die Geister erschaffen die Welt, die Natur, den Wind, den Regen, Schnee und Eis. Sie sind trotz ihres Hasses den Menschen dienstbar. Ohne ihre Arbeit würde die Welt oder Teile davon sterben. Diese schmerzhafte Erfahrung haben alle bereits machen müssen, als im zweiten Band der Trilogie die mächtige Königin Merecot aus dem Land Semo das Reich ihrer früheren Freundin Daleina von Aratay überfiel. Denn sie führte die Geister ihres Land ins gegnerische Gebiet, und dem Kampf fielen eine Menge von ihnen zum Opfer. Wo die Geister von ihrem Land getrennt wurden, starb die Natur, es ging die Ernte verloren. In dem baumreichen Land Aratay herrscht neben Daleina eine zweite Königin, Naelin, die über eine weit größerer Macht über die Geister verfügt, die jedoch mehr Mutter als Königin ist. Und genau das wird ihr zum Verhängnis. Denn Merecot, die Königin des steinigen Felsenlandes Semo, hat ihre Pläne noch nicht aufgegeben. Sie lässt Naelins Kinder entführen. Damit hat sie ein Druckmittel in der Hand, mit dem sie Naelin dazu zu bewegen könnte, als Königin abzudanken.
Merecot ist eine von Ehrgeiz zerfressene Königin, die von sich selbst überzeugt ist und weitaus größerer Ziele verfolgt, als die anderen Menschen sich vorstellen können. Diesen Zielen ordnet sie alles andere unter. Sie hofft, ihre frühere Freundin Daleina von ihren Plänen überzeugen zu können, was jedoch beinahe in einer großen Katastrophe endet …
Das Besondere an den Romanen dieser Trilogie ist, dass es das abgrundtief Böse nicht gibt, abgesehen von den Geistern. Der Antagonismus entsteht dadurch, dass alle das Gute tun wollen und tun, was aber nicht immer das Richtige ist. In diese Konstellation hat Sarah Beth Durst die Konflikte dieser Geschichte, der es nicht an Spannung fehlt, verpackt. Und diese spielt vor dem Hintergrund einer liebevoll und detailreich beschriebenen Fantasywelt.
Vielleicht kann der geneigte Leser demnächst in diese Welt zurückkehren. Im Nachwort findet sich eine Fußnote, in der die Autorin verspricht, einen weiteren, eigenständigen Roman aus der Welt von Renthia zu schreiben.
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