Eines meiner Lieblingswetterorakel im Netz warnt, kaum dass der Oktober nur einen Tag alt ist, bereits vor der kommenden „Kälte-Klatsche“. Und die erwartet uns nicht etwa erst im Winter, sondern – Achtung! – bereits in den nächsten Tagen. Dem Titel ist ein aussagestarkes Symbolfoto beigefügt.
Ja, was denn? Marschieren die Russen etwa ein, mit Schneekanonen? Um Deutschland unter einer dicken Schneedecke zu begraben, damit die Deutschen endlich Habecks Heizhammer und Habecks Heizungsverbot zu spüren bekommen? Hat Putin die Geduld verloren, weil das Fehlen seines Erdgases bisher noch keine signifikanten Auswirkungen in Deutschland zeigte?
Wer weiß? Ich jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass es in vielen Wintersportregionen eine Menge Leute gibt, die eine sogenannte „Kälte-Klatsche“ als großen Glücksfall empfinden würden. Man könnte das Ganze auch einen ganz normalen Winter nennen. Auch im Oktober.
Ich weiß nicht, wie die Onlinewetterorakelredaktion ihren Lesern die „Kälte-Klatsche“ erklärt, aber da wird rechtzeitig vor der Heizperiode schon wieder mächtig Alarm gemacht, um Angst und Unsicherheit zu verbreiten, was Kreisen in die Hände spielt, die genau das wollen.
Was mich betrifft, ich vertraue weiterhin den Prognosen des bewährten Wetter-Experten Jörg Kachelmann.
Außerdem könnte man zum Beispiel auch die schönen Seiten des Winters hervorheben, wenn er denn käme, um sich darauf freuen zu können. In diesem Sinne: MAKE WINTER GREAT AGAIN.
Peter Gabriel war seit 1967 die Stimme von Genesis gewesen, er spielte auch Querflöte, Oboe und Keyboards. 1975 hat er die Band verlassen. Die Veränderung war nicht nur äußerlich – die langen Haare waren weg – sondern auch stilistisch. Auf die Zeit nach Genesis hat sich Peter Gabriel gut vorbereitet und eine Auszeit von der Musik genommen. Er ging mit Hilfe von Yoga auf einen Selbstfindungstrip und baute Gemüse an.
Sein erstes Soloalbum beginnt mit dem Stück Moribund the Burgermeister. Da klingt noch sehr viel von der Genesis-Theatralik mit, es fiel leicht Peter Gabriel weiter zu folgen. Die Stilveränderung erfolgte allmählich und mündete 1986 in dem kommerziell erfolgreichen Album SO, das eine Menge Hits abwarf und die Videokunst in der Hochzeit von MTV revolutionierte.
Man kann es kaum glauben, aber es ist tatsächlich schon dreißig Jahre her, dass In Utero, Nirvanas Nachfolgealbum nach dem Bestseller Nevermind, erschienen ist. Produzent Steve Albini sollte den unverschnörkelten rohen und harten Sound der früheren Jahre zurückbringen, doch die Plattenfirma wollte Hits à la Smells Like Teen Spirit. Es kam zur Auseinandersetzung zwischen Musikern und Plattenfirma, die auch über Anzeigen in überregionalen Zeitungen ausgetragen wurde. Hätte es damals schon die Möglichkeiten gegeben, die man heute mit Social Media hat, dann wäre das sicher eine noch härtere Schlammschlacht geworden.
Kurt Cobain selbst hätte das Album gern noch extremer gehabt, um Nirvana von der Massentauglichkeit zu befreien. Nach seiner Meinung hätte das Album I Hate Myself And I Want To Die heißen sollen. Letztlich aber konnte ihm das von seinen Mitmusikern ausgeredet werden, am Ende landete nicht einmal das gleichnamige Stück auf der CD. Songs wie Rape Me und Dumb verschreckten damals aber schon viele Hörer. Einen veritablen Hit warf das Album mit Heart-Shaped Box aber trotzdem ab.
In Utero war das letzte Album von Nirvana. Im April des darauffolgenden Jahres nahm sich Kurt Cobain das Leben.
Eigentlich wäre es mir nie eingefallen, zum Konzert einer Deep Purple Coverband zu gehen, schließlich erfreuen sich die Mitglieder der derzeitigen Besetzung von Deep Purple bester Gesundheit und sie produzieren auch weiterhin Alben. Auch wenn Ian Gillans Stimme nicht mehr die Intensität einer Alarmsirene erreicht, ihre Musik ist noch immer fest im Rock verwurzelt. Sie leben also nicht nur vom Ruhm vergangener Jahre. Strange Kind Of Women allerdings gilt als die einzige weibliche Deep Purple Coverband, was die Sache schon viel interessanter macht, weil der einst breitbeinige, testosterongesteuerte Hardrock – vor allem in der Ära mit Ritchie Blackmore – nun mit voller Frauenpower gespielt wird. Das hat schon was. Sicher wäre in diesem Fall der Begriff Tribute-Band passender. Das Konzert im Neuberinhaus in Reichenbach wurde wieder organisiert von den Prog-Rock-Freunden des Bergkellers in Reichenbach.
Am Anfang war allerdings erst einmal eine Menge Geduld nötig. Das Konzert begann mit zweieinhalb Stunden Verspätung. Die Band konnte nichts dafür, wie es hieß, sei ein Flug ausgefallen, die Musikerinnen und ihre Crew mussten den Weg von Udine über die Schweiz ins Vogtland also mit Fahrzeugen zurücklegen. Sechzehn Stunden seien sie unterwegs gewesen. Danach noch so ein energiegeladenes Konzert hinzulegen, verdient allerhöchste Anerkennung.
Dann begann der Sturm heftig übers Publikum zu wehen, die Band startete das Set mit Stormbringer. Das zweite Stück, Black Night, riss dann schon eine Menge Zuschauer von den Sitzen. Die Menge direkt vor Bühne wurde dichter. Der Sound war Nahe am Original und doch zogen die Mädels ihr eigenes Ding durch. Es gab eine Menge Rock-Klassiker von Deep Purple zu hören und auch etwas aus den bluesigen Zeiten der Band. Das Stück, das der Band den Namen gab, durfte natürlich nicht fehlen.
Ein kurzes Wortgeplänkel zwischen Sängerin Alteria und Gitarristin Eliana Cargnelutti über den größten Rocksong der Welt – und schon zauberte die Gitarristin das Riff von Led Zep’s Whole Lotta Love aus ihrem Instrument – das nach einen Einwurf der Sängerin aber schnell vom DEM Riff abgelöst wurde, das für Deep Purple steht wie kein anderes: Smoke On The Water.
Alle Musikerinnen hatten während des Konzerts ihre Momente, in denen sie auch solistisch brillieren konnten, und das taten sie mit Bravour.
Die Zugaben wurden noch einmal richtig heiß, erst ließen die Strange Women ihre Zuschauer mit Burn brennen, dann flog ihnen noch der Fireball um die Ohren. Danach war dann leider tatsächlich Schluss. Kurzes Fazit: Das Warten hatte sich gelohnt.
Okay, das Wortspiel Deep Purple im Rock, das natürlich auf das Klassiker-Album Deep Purple in Rock anspielt, funktioniert so nur im Deutschen. Dabei trug keine der Damen wirklich einen Rock. Sie leben den Rock.
Perfect Strangers, hier in einem Video zu sehen, lief während des Konzertes in Reichenbach natürlich auch.
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Am Anfang war der Hass. Der Hass des Unbegabten.
Der nicht besonders talentierte Cellospieler Fritz Eberle, der Sohn eines Bäckermeisters, bekommt während eines Konzerts, in dem noch weniger begabte Schüler einer Musikschule auftreten, den meisten Applaus. Der Junge, der sonst kaum Anerkennung von Freunden und Familie erfährt, glaubt sich daraufhin zu Höherem berufen. Dabei wird er von seiner Familie, die vorher in ihm nur einen hoffnungslosen Fall sah, bestärkt. Nach dem zweifelhaften Erfolg ist Fritz Eberle der Meinung, er könnte den Platz des Cellisten im städtischen Orchester beanspruchen. Den allerdings hält der Star des Ensembles, der Solocellist und Schöngeist Erich Krakau.
In Deutschland hat eine neue Zeit begonnen, in der eine völkische Weltanschauung und eine frühe Mitgliedschaft in der Ortsgruppe der SA gewichtigere Argumente für eine Anstellung sein sollten als Talent. Und Erich Krakau ist Jude.
Es ist erschreckend, mitzuverfolgen, wie der unbedeutende und untalentierte Fritz Eberle etwas in Gang setzt, um den begehrten Platz im Orchester zu bekommen. Sein klägliches Vorspielen bei eben jenem Krakau entlarvt Eberle als Dilettanten. Dafür erfährt er Hilfe von einem abgetakelten und zwielichtigen Journalisten, der in Fritz Eberle eine Möglichkeit sieht, wieder zu Geld und Anerkennung in der Branche zu kommen. Seine persönlichen Interessen an der Sache schließen auch Erich Krakaus schwangere Frau ein, von deren Moral und Integrität er sich gedemütigt fühlt.
Die SA-Schläger und Freunde von Fritz Eberle sehen ihre Chance gekommen, als sie während eines Konzertes am Theater gegen Erich Krakau pöbeln und mit Gewalt nicht nur drohen. Der wendige Journalist sorgt dafür, dass Erich Krakau zu dessen eigener Sicherheit von der Polizei in Schutzhaft genommen wird.
Da sich der Einfluss der Nationalsozialisten auch auf die Polizei erstreckt, ist natürlich gar nicht geplant, dass die Haft von Erich Krakau je wieder ein Ende finden soll. Er landet zusammen mit Schicksalsgefährten im sogenannten Judenkäfig, der vom normalen Gefängnis separiert ist. Interessierte Kreise ermitteln fieberhaft, um dem unbescholtenen Cellisten ein Vergehen nachweisen zu können. Das gelingt schließlich dem inzwischen erfolgreich gewordenen Journalisten während eines Besuches bei Krakaus Ehefrau. Er entwendet einen Brief, der Krakau schwer belasten wird.
Im Roman kommt Krakau dank guter Freunde im Orchester und eines Gauleiters, der neben Vaterlandsliebe und Gehorsam gegenüber dem Staat auch noch Ehre im Leib verspürt, wieder frei, zusammen mit seiner Frau gelingt es ihm, das Land zu verlassen.
Es ist beklemmend, wenn man beim Lesen des Romans, dessen Handlung in einer Zeit angesiedelt ist, die man eigentlich überwunden glaubte, ständig ähnliche Entwicklungen in der Gegenwart erkennt, sei es die weit verbreitete Wissenschaftsfeindlichkeit, die Impfen zu Teufelswerk erklärt, oder wie sich völkisches und rassistisches Gedankengut immer mehr im Bürgertum ausbreitet, wie Vertreter anderer Meinungen niedergebrüllt werden, wie Schlägertrupps Angst und Schrecken in der Gesellschaft verbreiten, bis niemand mehr wagt, seine eigene Meinung auch nur zu äußern.
Am Ende des Romans machen sich die Freunde Erich Krakaus, der Kapellmeister und der Intendant, Gedanken über den Weg, den Deutschland eingeschlagen hat: „Und was wird geschehen, wenn der letzte Funken Geist in diesem Land ausgelöscht, der letzte aufrechte Mann ausgewandert sein wird? Dann wird man wahrscheinlich ein Siegesfest feiern und, endlich unter sich, ungestört von jeder Intelligenz, einen Militärmarsch blasen.“
Niemand weiß genau zu sagen, wie viel Autobiografisches in diesen Roman eingeflossen ist, auf jeden Fall hat der Autor darin seine Erfahrungen – und wahrscheinlich die seines Bruders Norbert, der ein Musiker war – zu Papier gebracht. Karl Alfred Loeser hat Deutschland 1934 verlassen und ist nach Brasilien ausgewandert. Dort arbeitete er viele Jahre in einer Bank in São Paulo. Das Manuskript dieses Werkes wurde niemals veröffentlicht. Dass es den Weg zu Klett-Cotta fand und der Roman das Licht der Welt erblickte, ist Loesers Urgroßenkel Felipe Provenzale zu verdanken.
Der Zoo auf dem Theresienstein im oberfränkischen Hof feiert nächstes Jahr das 70. Jubiläum. In Oberfranken ist das der einzige Zoo. Statt mit Sensationen und außergewöhnlicher Exotik aufzuwarten, überzeugt der Tierpark durch seine familiäre Atmosphäre. Es scheint ihm zum Glück auch nicht an Besuchern zu mangeln.
In den Zoo ist ein geologischer Garten integriert, der den erdgeschichtlichen Aufbau der Region Oberfranken, durch die sich auch die Saale schlängelt, in Miniaturansicht zeigt.
Eine Mandarinente zieht ruhig ihre Kreise im Ententeich.
Die Volieren sind offen zugänglich, die Vögel bunt und niedlich. Lauter geht es allerdings bei den Papageien zu, die offenbar endlose Debatten führen.
Schau mir in die Augen, Kleines. Der Waschbär hat das Zeug zum Model.
Der kleine Präriehund lässt sich nicht stören, ihm schmeckt’s.
Fütterung der Zwergrinder, Kinder dürfen dabei helfen.
Die Ziegen und Schafe des Streichelzoos halten sehnsüchtig nach Besuchern Ausschau.
Der kleine Kerl folgte mir durch das Tropenhaus.
Vermisst habe ich die Luchse. Deren Quartier ist gerade im Umbau. Sie werden ein neues schönes Zuhause bekommen. Mal sehen, ob sie den Siebzigsten schon mitfeiern können.
Steve Winwood, so etwas wie der Wunderknabe der Rockmusik, stieg im zarten Alter von 15 Jahren als Sänger bei der Spencer Davis Group ein. Seine Stimme hatte damals schon einen hohen Wiedererkennungswert. Zum Line-up der Band gehörte auch sein älterer Bruder Muff. Es hagelte Hits wie Somebody Help Me, Gimme Some Lovin‘ und I‘m A Man. 1967 verließ Steve Windood die Band. Aber nur, um weiter Rockgeschichte zu schreiben. Die nächste Station war Traffic. In die Musik dieser Band flossen Jazz und Folk ein. Mr. Fantasy und John Barleycorn Must Die gehören zum Kanon der Rockmusik. Zusammen mit Größen wie Eric Clapton und Ginger Baker spielte Steve Winwood dann bei Blind Faith, der Supergroup schlechthin. Allerdings war dieser Gruppe kein langes Leben beschieden, nach einem Album und einer Tour löste sie sich wegen musikalischer Differenzen wieder auf.
Noch größeren Erfolg hatte Steve Winwood später als Solist. Das Album Arc Of A Diver warf den Hit While You See A Chance ab, der den Musiker weltbekannt machte. Steve Winwood wurde einer der wichtigsten Musiker der Achtziger überhaupt. Die Musik, die er produzierte, spiegelte den Zeitgeist dieser Jahre wider, ein Erfolg reihte sich an den anderen.
Higher Love ist nicht weniger funky als Stücke von George Michael oder Phil Collins und stammt aus dem Album Back In The High Life aus dem Jahre 1986.
Katzen haben eine enorme Sehschärfe. Was noch wichtiger ist, es gelingt ihnen, den Blick auf ganz bestimmte, sich bewegende Ziele zu fokussieren. Zwischen zwei und sieben Metern vermögen Katzenaugen eine Fliege oder ein ähnlich kleines Objekt superscharf ins Blickfeld zu rücken. Wenn ein Insekt oder etwas anderes, was als Beute angesehen wird, davonläuft oder eine Fliege davonfliegt, können Katzen ihnen mit den Augen genau folgen. So lange sich das Objekt bewegt jedenfalls.
Diese Art des Sehens ist wichtig und hilfreich, wenn Katzen jagen. Sie können ihrer Beute, der Maus oder was auch immer, mit den Blicken folgen, dabei blenden sie alles Unwesentliche um das Objekt herum aus. Deswegen sind Katzen auch so zielsicher (und oft genug erfolgreich), wenn sie mit einem schnellen Sprung die Beute fangen.
Plauen hatte sich festlich geschmückt, drei Tage lang feierte die Stadt die kommende Jahreszeit – bei hochsommerlichem Wetter. Der Plauener Herbst hat sich längst zu einem Stadt- und Familienfest etabliert. Er fand in diesem Jahr zum 27. Mal statt. Bessere Bedingungen als dieses großartige Wetter hätte man sich gar nicht wünschen können. Das sorgte sicher auch für jede Menge Bier-, Cocktail-, Cola- und Eiskonsum. Ansonsten gab es wieder jede Menge Musik – von Schlager bis Pop – auf verschiedenen Bühnen, Bier und Bratwurst, einen Flohmarkt auf der Bahnhofstraße und vieles mehr. Neben eiskalten Getränken war hin und wieder auch etwas Schatten gefragt. Hier ein paar Impressionen vom Sonntag.
Die Weather Prophets waren eine englische Indie-Band, die zwar ansprechende Musik produzierte, aber leider nicht lange existierte. Zum ersten Mal hörte ich sie auf Bayern III, vorgestellt von einem meiner Lieblingsmoderatoren. Gegründet wurde die Gruppe 1986 nach dem Split von The Loft. Den Namen Weather Prophets liehen sich die Musiker aus dem Roman Wendekreis des Krebses von Henry Miller aus. 1988, nach zwei Alben und einem deutschen Mini-Album, war dann schon wieder Schluss. Sänger Peter Astor startete eine Solokarriere.
She Comes From The Rain stammt aus dem 1988er Album Mayflower.
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