Verfasst von: eleucht | 29. März 2020

Stunde der Klassik(er) – Bob Dylan

Bob Dylan würde man gemeinhin nicht mit klassischer Musik in Verbindung bringen, wenn auch viele seiner Songs längst Klassiker geworden sind, wie es sie in dieser Menge nur von wenigen Künstlern gibt. Und mit dem Literatur-Nobelpreis wurde Boy Dylan schließlich auch so etwas wie geadelt.

8 Jahre lang hat Boy Dylan keine neuen Songs mehr veröffentlicht. Seine letzten Produktionen waren Coverversionen von Blues- Jazz- und Swingstandards.

Dass er nun völlig überraschend die Welt – allem voran natürlich seine Fans – mit einem neuen Werk beglückt, ist dann irgendwie auch typisch für Dylan. Und das Stück, von Dylan mit seiner knarzigen „Altersstimme“ vorgetragen und nur von Piano und Cello begleitet, hat es in sich. Und das nicht nur wegen der Länge von knapp 17 Minuten. „Es war ein schwarzer Tag in Dallas, im November 1963. Der Tag, der für immer mit Schande verbunden sein wird.“ Mit diesen Worten über den Mord an John F. Kennedy beginnt das Stück und zieht dann einen Bogen über das Lebensgefühl der Sixties – zu deren Protagonisten er ja bekanntlich gehörte – über den Mord von Altamont, mit dem die Träume einer ganzen Generation zu Grabe getragen wurden, bis in die Gegenwart. Es ist ein Requiem für den amerikanischen Traum. Und damit hat Bob Dylan sich mit 17 Minuten wirklich kurz gefasst.

Auf seiner Webseite wendet er sich, auf die aktuelle Situation anspielend, noch kurz an seine Fans. „Passt auf euch auf, seid wachsam und möge Gott mit euch sein.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.


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