„No Trump! No KKK! No fascism USA!!” Diese Worte schreit Billy Joe Armstrong wütend heraus, als Green Day auf dem American Music Award 2016 ihren Song „Bang Bang“ aus dem neuen Studio-Album „Revolution Radio“ vorstellten. Dass dieser fromme Wunsch nicht in Erfüllung ging, ist inzwischen bekannt. Was nach dieser Wahl zu folgen droht, mutet nicht nur ein bisschen an wie ein Punk-Albtraum – schrill, laut und vulgär. Und am Horizont taucht die alte Punk-Parole „No Future“ wie ein bedrohliches Omen wieder auf.
Für eine Band wie Green Day mag das bedeuten, dass sie in absehbarer Zeit wohl keine Liebeslieder schreiben werden. Ihre Songs spiegelten schon von jeher die gesellschaftlichen Zustände in den USA wider, auch und gerade vor allem die der Bush-Ära. Und besser wird’s garantiert nicht werden.
Wir schalten das „Revolution Radio“ ein und hören eine Abfolge typischer Green-Day-Kracher – schnell, laut, mit sehr viel Power gespielt und mit Chören unterlegt. Zwischendurch wird dem Hörer eine großartige stadiontaugliche Nummer wie „Outlaw“ um die Ohren gehauen. Das dreiteilige Stück „Forever Now“ hat mit beinahe sieben Minuten Spieldauer fast schon epische Ausmaße. Einigermaßen versöhnlich klingt die CD mit „Ordinary World“, einer der schönsten Balladen des Jahres, aus.
Eins ist klar, Green Day werden die nächsten Jahre mehr gebraucht denn je. Sie werden in den Konzerthallen dieser Welt und auf Alben den Menschen weiterhin den Spiegel entgegenhalten. Was man da zu sehen bekommt, mag den meisten nicht gefallen, aber das liegt bestimmt nicht an Green Day.
The world stops turning
Paradise burning
So don’t look twice
We live in troubled times
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