Depeche Mode gehören zu den Bands, die ihren eigenen Sound kreiert haben, der die Musiker unverwechselbar macht. Das macht sie zum Maßstab für alle, die in ihre elektronischen Fußstapfen traten und weiterhin treten. Natürlich hat sich die Band im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Bekanntermaßen ist auch die Gitarre kein Tabu mehr für sie.
Die Zeit ist nicht ohne Spuren zu hinterlassen an der Band vorübergegangen. Auf „Spirit“, ihrem 14. Studioalbum, sind sie politisch wie selten zuvor. Schon die simple, in düsteren Farben gehaltene Covergestaltung vermittelt alles andere als Glamour. So sollte es nicht verwundern, dass die großen Synthie-Hymnen diesmal fehlen. Das Album beginnt mit „Going Backwards“ und weist die Richtung, in die sich die Menschheit mit der Perfektionierung der Kriegstechnologie bewegt. „The Worst Crime“, das ungewöhnlich sanft daherkommt, thematisiert die Wahl eines Präsidenten, der dieses Amt niemals bekleiden dürfte. „Where’s the Revolution“ fragt nach dem Aufschrei der Anständigen in dieser Welt.
Depeche Mode sind nicht unbedingt bekannt für politische Statements, aber die derzeitige Entwicklung wollen und können sie nicht unkommentiert lassen. Im vorletzten Song „No More (This ist he Last Time“) gibt’s noch einmal volle Depeche Mode Power. Und das sicherlich nicht zum letzten Mal.
Kommentar verfassen