Das Schild kurz hinter dem Ortseingang weist darauf hin, dass es sich bei Mühlleithen um einen Wintersportort handelt. Man stellt sich eine Landschaft in Weiß vor oder erinnert sich daran, an Dächer, die sich unter der Last der Schneemassen biegen, an dicke Eiszapfen vor den Fenstern, an gespurte Loipen und Bäume, die mit Raureif überzogen sind und im Sonnenlicht glitzern, an Glühwein und an wärmende Kamine.
Statt Skiläufern tummeln sich im Sommer Fahrradfahrer und Wanderer auf den Straßen und Wegen. Der Wintersportort hüllt sich in das reife Grün des Spätsommers, in dem die Hitze der vergangenen Wochen ihre Spuren hinterlassen hat. An den Ebereschen hängen Trauben leuchtend roter Vogelbeeren. Umrahmt wird die grüne Welt von vogtländischen Wäldern. Auf dem Skihang weidet ein Pferd, der Skilift hält Sommerschlaf. Für den Kick der schnellen Abfahrt gibt es eine Sommerrodelbahn.
Das „Buschhaus“ – das war eine der renommiertesten Gaststätten der Region, die vielen Ostdeutschen noch ein Begriff sein dürfte. Seit 1993 steht das Haus leer und ist dem Verfall preisgegeben. Es hieß vor kurzem, dass im Juni die Bagger anrollen sollen, um den Schandfleck des Ortes zu beseitigen. Noch steht das historische Gebäude und trotzt dem Zeitgeist.
Verfasst von: eleucht | 14. August 2018
Grüne Winterwelt
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