Navigationsgeräte berechnen unsere Wege dank GPS metergenau und zeigen uns auch minutengenau an, wann wir unser Ziel erreicht haben werden. Da scheint eine Postmeilensäule wie ein Anachronismus. Von Wert ist sie aber auf jeden Fall als kulturhistorisches Denkmal. Es ist schließlich schon eine Weile her, dass unser August – der Starke, der nebenberuflich auch König von Polen und Litauen war – verfügte, die sächsischen Landstraßen zu vermessen. Die genauen Entfernungsangaben machten einheitliche Postgebühren möglich. Der Autrag zur Vermessung ging an den Land- und Grenzkommissar Adam Friedrich Zürner. Die „Chursächsiche Postmeile“ hatte eine Länge von ungefähr 9 Kilometern. Wegen der unterschiedlichen Maße im Kurfürstentum wurden die Entfernungen auch in Stunden angegeben.
Durch Spenden von Personen und Institutionen konnte in Oelsnitz eine Replik der historischen Postmeilsensäule hergestellt werden. Das Original fiel dem großen Stadtbrand 1859 zum Opfer.