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„Der Zorn der Einsiedlerin“ – Fred Vargas
Französische Kriminalromane haben einen ganz besonderen Charme, den zu erklären mir aber beinahe unmöglich erscheint. Vielleicht liegt das an einer gewissen Vorliebe für Frankreich und französische Literatur.
Auf die Autorin Fred Vargas und den vorliegenden Roman bin ich durch die Rezension im WordPress-Blog https://leseninvollenzuegen.wordpress.com/ aufmerksam geworden. Und das ist keineswegs die erste oder einzige Anregung für ein Buch, die ich dort mitnahm. So ist dieser Link als kleines Dankeschön gedacht und stellt keinesfalls irgendeine Form von Werbung dar.
Mit einer mittleren, aber nicht zu unterschätzenden Arachnophobie behaftet, habe ich in diesem Krimi einiges Wissenswertes über die Einsiedlerspinne lesen können. Und bin schon mal froh, dass diese sehr zurückgezogen und an verborgenen Orten lebt.
Denn am Gift ebendieser Spinne starben mehrere Menschen. Genauer gesagt, sie wurden ermordet. Ein fast perfektes Verbrechen. Denn in interessierten und informierten Kreisen ist bekannt, dass das Gift einer einzigen Einsiedlerspinne keinen Menschen zu töten vermag und dass es so gut wie unmöglich ist, dass jemand von mehreren dieser zurückgezogen lebenden Spinnen gebissen werden kann.
Dem scharfen und analytischen Verstand von Kommissar Adamsberg bleiben die Muster in diesen Todesfällen aber nicht verborgen, seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass er mit der Ermittlung beginnt – und dabei riskiert, sich mit seiner ganzen Brigade zu entzweien, denn die wenigsten in seiner Truppe sind davon überzeugt, dass es sich bei den Todesfällen um Verbrechen handelt.
Nach und nach gelingt es dem Kommissar jedoch, die Leute auf seine Seite zu ziehen, auch wenn sich manche Spur bald als Irrtum erweist. Aber gerade diese Ermittlungen, die weit in die Vergangenheit zurückführen, offenbaren den Ermittlern die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Es schien so einfach, auf Grund der Erkenntnisse, zu denen sie gelangten, auf den oder die Mörder zu schließen. Und auch Kommissar Adamsberg wird mit einem Teil seiner eigenen, noch nicht verarbeiteten Vergangenheit konfrontiert.
Es ist oftmals nicht ganz klar, wer Opfer und wer Täter ist und wer für welche Tat Verantwortung zu tragen hat. Das wird auch Kommissar Adamsberg am Ende klar. Man hofft innerlich, dass er das Richtige tun wird. Tut er es? Und mit welchem Ergebnis? Ein Leser, dem Empathie nicht fremd ist, wird dieses Buch nicht unbewegt weglegen.