West Coast Rock ist ein Sammelbegriff für die Musik von der amerikanischen Westküste, unabhängig vom Stil. Der Begriff fand seit den 60er Jahren Verwendung. Anfangs bezeichnete er die Unbeschwertheit des Strandlebens in Südkalifornien, wie es von den Beach Boys musikalisch in Szene gesetzt wurde. Später wurde San Francisco das Zentrum der Rockmusik in Amerika, die Bandbreite der Stile reichte dann von Jefferson Airplane bis zu den Doors. Die Unbeschwertheit und luftige Leichtigkeit einer speziellen Musik hielt sich trotz all der Entwicklung als Inbegriff des West Coast Rock für lange Zeit. Er enthielt Elemente des Folk- und Country Rocks, des Funks und auch des Jazz und war oftmals vor allem auch Soft Rock. Die Doobie Brothers, die all das auf ihren Alben vereinen, sind eines der besten Beispiele dafür.
Und die Tatsache, dass eine der besten West Coast Bands von Down Under kam, die Little River Band. Ich habe auf Bayern III, dem Pop-Sender des Bayerischen Rundfunks, gern den Sendungen von Jürgen Herrmann gelauscht, der 36 Jahre als Moderator und Musikredakteur dort tätig war. Er stellte neue Bands und Stile vor und vermittelte auch stets reichhaltiges Hintergrundwissen. Für jemanden aus dem Osten war er eine gute Quelle für News aus dem Musikbusiness. Es war nicht zu überhören, dass er West Coast mochte, was auch gut zu seiner sonoren Stimme passte. „Home on a Monday“ von der Little River Band lief recht häufig in seinen Sendungen, sodass sich die Worte, mit denen das Stück beginnt, tief bei mir eingeprägt haben: „Can you guess where I‘m calling from / The Las Vegas Hilton“. Amerikanischer als hier kann eine Band kaum klingen.