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Zombiemania auch in Deutschland. „Der Beginn“ ist der zweite Band zum Thema Zombies made in Germany. 19 Autoren berichten, wie die Menschen in Deutschland die Zeit erlebten, als die ersten Untoten in den Städten und Dörfern des Landes auftauchten. 19 unterschiedliche Locations, 19 unterschiedliche Stile, 19 unterschiedliche Sichtweisen auf eine Welt, die dabei ist, total aus den Fugen zu geraten. Gruselig, trashig und humorvoll. Der Humor ist natürlich von der total schwarzen Sorte.
In „Preapokalypse“ von Lisanne Surborg etwa, dem Opener, erleben Jugendliche in der Schule den Beginn der Apokalypse. Auf den sozialen Medien verbreiten sich die Nachrichten über die ersten Untoten rasant, derweil die Schüler versuchen, den Lehrern, die es bereits auf sie und ihr Fleisch abgesehen haben, zu entkommen. Was sich als schwieriger erweist, als es anfangs aussieht.
„Emma“ von Matthias Ramtke spielt wieder einmal in Sachsen, die Protagonisten versuchen mit einem Ballon der beginnenden Apokalypse zu entkommen. Das benachbarte Ausland ist ihr Ziel. Ein schwieriges Unterfangen, vor allem weil die handelnden Personen alles andere als harmonisch agieren.
Ob sich der Protagonist in „Der Erlöser“ von Ian Cushing als solcher erweist, ist fraglich. Katholische Befreiungstrupps halten ihn aus unerklärlichen Gründen für eben jenen. Dabei versucht er nichts anderes, als mit seiner Mir-doch-egal-Haltung die Apokalypse in seiner Hochhauswohnung mit Schnaps und Salzstangen auszusitzen. Wenn da nicht Oma K. wäre, die sich mit ihrem Rollator zwar relativ langsam bewegt, nichtsdestotrotz aber knallhart gegen die Zombies vorgeht.
In „Take off the Plan“, geschrieben von Oliver Bayer, berichtet eine Reporterin live von einem Konzert, das ein unschönes Ende findet, als es von Untoten überrannt wird. Beinahe gelingt es ihr, mit dem Ausweis einer ausländischen Kollegin das Land zu verlassen. Die Umstände lassen sie zur Heldin avancieren.
Helena Crescentia verlegt in „Der Fährmann“ die Handlung praktischerweise gleich in ein Bestattungsinstitut. Da sind die Toten nicht weit und die Untoten noch viel näher.
Die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen das Thema betrachtet und verarbeitet wird, machen diesen Band zu einer spannenden und abwechslungsreichen Lektüre.