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Der zweite Fall von Kommissar Eugen de Bodt. Und der Mann, der sich allen anderen Kollegen nicht nur überlegen fühlt, sondern es auch ist, hat nichts von seiner Unbeliebtheit eingebüßt. Dass er in diesen neuen Fall involviert wird, hat er nur der Bundeskanzlerin zu verdanken. Die hat nicht vergessen, auf welche Art er den vorhergegangenen Fall gelöst hat. Nur de Bodts Mitarbeiter, Salinger, die sich ihrer Gefühle gegenüber dem Kommissar nicht im Klaren ist, und Yussuf, der zappelige, blonde Türke, stehen voll und ganz hinter ihrem Chef. Und der kann in diesem komplizierten Fall wirklich jede Hilfe gebrauchen.
Auf einen Konvoi der Regierung wird mitten in Berlin ein Terroranschlag verübt. Zwei Sekunden zu spät explodiert die Bombe, die Bundeskanzlerin und der russische Präsident entgingen nur ganz knapp dem Anschlag. Stattdessen erwischte es Regierungsmitarbeiter und Sicherheitsleute. Ja, man sieht, das Thema ist von einiger Brisanz, die auch in diesem Augenblick von einiger Relevanz ist. Aber bei Ditfurth geht es eben immer um die ganz großen Verbrechen und internationale Verwicklungen. James Bond aus Berlin eben. Namentlich werden die Bundeskanzlerin und der russische Präsident nicht genannt. Aber der Leser weiß natürlich, um wen es geht. Ditfurth gelingt es auch ausgezeichnet, den Mann im Kreml mit wenigen Worten in Dialogen und Rückblenden zu charakterisieren. Denn bei diesem Fall mischen natürlich auch russische Aufklärungsbehörden mit. Dabei schien für den Präsidenten der Fall längst klar. Hinter den Anschlägen stecken tschetschenische Terroristen. Zur Vergeltung lässt der Präsident ein mörderisches Exempel in Grosny statuieren.
Eugen de Bodt kommen jedoch schon recht früh Zweifel, dass der Anschlag dem Regierungsfahrzeug galt. Die russischen Agenten, die in die Ermittlungen eingebunden sind, wissen natürlich genau, dass ihr Präsident nie akzeptieren würde, dass nicht er Ziel des Anschlags ist, dass er nur Kollateralschaden sei. Doch sie sind realistisch genug, um auch in de Bodts Richtung zu ermitteln.
Der Fall erweist sich als äußerst kompliziert, dass sogar de Bodt nicht weiterkommt. Die Gegner erweisen sich als ausgesprochen clever und auch gut informiert, sie machen keinen Fehler. Es ist so gut wie unmöglich, an sie heranzukommen. Eugen de Bodt bleibt nur eine Möglichkeit – kommt er nicht an die Täter ran, so muss er sie zwingen, zu ihm zu kommen. Dabei trifft er auf einen alten Bekannten. Es ist ein riskantes Unterfangen, das er wagt, es geht dabei um nicht weniger als um sein Leben. Der Showdown am Schluss ist dann auch eines James Bond würdig.