Posted by: eleucht | 26. Juni 2022

Classic Rock Sunday

Am vergangenen Samstag feierte Paul McCartney seinen 80. Geburtstag. Die Achtzig ist eine Zahl, die einem schon Angst machen kann. Im Falle von McCartney sieht man aber noch immer dieses Bild von dem Mann mit dem strahlenden Gute-Jungen-Charme vor sich. Das er sich bis heute bewahrt hat.

Was kann, was könnte man noch über Paul McCartney schreiben, was nicht schon längst bekannt wäre, gleichzeitig sprudeln Ideen, die viele Seiten füllen würden. Dabei sind natürlich viele persönliche Erlebnisse, Erfahrungen und Gedanken, die irgendwie mit Paul McCartney zu tun haben.

Man könnte zum Beispiel noch einmal erwähnen, dass es die Beatles waren, die der Arbeiterklasse entstammten. England ist in dieser Beziehung um einiges standesbewusster als andere Länder. Die Rolling Stones, die man wegen ihres rüden Auftretens (von Charlie mal abgesehen) wahrscheinlich eher der Unterschicht zuordnen würde, entstammen zum größten Teil der Mittelschicht. Sie taten eigentlich nichts anderes, als gegen ihre Herkunft zu rebellieren. Gerade Paul McCartney und John Lennon stammen aus ärmeren Verhältnissen, beide verloren ihre Mütter im Teenageralter. Paul McCartney wollte und musste allen beweisen, dass auch Kids aus der Unterschicht kreativ sein und es zu etwas bringen können. Beweis erbracht, kann man heute ruhigen Gewissens sagen.

Das Stück Silly Love Songs aus dem 1976 veröffentlichten Album Wings At The Speed of Sound schrieb McCartney als Antwort für die Kritiker, die ihm vorwarfen, im Gegensatz zum Image der Rocker der damaligen Zeit nur noch seichte Liebeslieder zu schreiben. „What‘s wrong with that?“, fragt er und verkündet dann stolz: „Here I‘d go again.“

An diesem Wochenende soll Paul McCartney als Headliner beim Glastonbury Festival auftreten. Nein, als alten, distinguierten Herrn kann man ihn sich beim besten Willen nicht vorstellen. Das Image vom netten Jungen nebenan wird er sicher nie los werden, und das ist auch gut so.


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