Noch einmal drehte der Sommer voll auf, als wollte die Sonne das von den Wetterpropheten verkündete Ende der extremen Hitzewelle nicht akzeptieren. Über das Wasser weht eine Brise, die etwas Erfrischung verspricht. Das Schiff steht abfahrbereit in Saalburg. Es nennt sich stolz „MS Thüringer Meer“. Die an der Saale gelegene Bleilochtalsperre ist vom Fassungsvermögen her der größte Stausee Deutschlands. Benannt ist er nach den Löchern, in denen vor der Flutung Blei abgebaut wurde.
Der niedrige Wasserstand der Talsperre ist nur zum Teil der langen Trockenheit geschuldet. Bauarbeiten an der Staumauer machen es notwendig, derzeit mehr Wasser abzulassen als gewöhnlich.
Eingerahmt ist der Stausee von Stränden und Wäldern, in denen sich, teils versteckt, Bungalow-Siedlungen befinden. Im Augenblick machen sie den Eindruck, als hätte bereits der Herbst Einzug gehalten. Aber die braunen Flecken im Grün der Wälder haben ihre Ursache im Wirken des Borkenkäfers. Das trockene Wetter bietet ihnen beste Bedingungen, sie haben ganze Arbeit geleistet. Da werden bald nicht wenige Bäume der Säge zum Opfer fallen und die Ansicht der Talsperre verändern.
An der Bootsanlegestelle in Saaldorf ist das Wasser von einem giftigen Grün. Nicht nur der Borkenkäfer, auch die Blaualgen haben gerade Hochsaison.
Während der zweistündigen Fahrt über den Stausee ziehen Wolken am Himmel auf. Erst viel später fallen erste Tropfen auf die ausgedörrte Erde.
Verfasst von: eleucht | 24. August 2018
Water Colours
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