Posted by: eleucht | 16. Mai 2021

Classic Rock Sunday

Als sich Mitte der siebziger Jahre nach George McGrae und dem Kung Fu Fighting von Carl Douglas eine Musik entwickelte, die man fortan als Disco bezeichnen sollte, war das für viele Rockfans oftmals nur schwer erträglich. Disco verband Funk, Phillysound und Latin zu einer Musik, die vor allem tanzbar war, vielfach aber auch absolut flach und nichtssagend. Die meisten US-Rock-Radiostationen folgten bald dem Trend und stellten ihr Programm auf Disco um. In Deutschland lief das ähnlich. Aber ein DJ, und zwar Steve Dahl aus Chicago, blieb dem Rock treu. Er befeuerte die Anti-Disco-Bewegung, die unter dem Motto „Disco sucks“ stand, u.a. mit einer aufsehenerregenden Aktion während eines Baseballspiels zwischen den Chicago White Sox und den Detroit Tigers. Er rief seine Fans dazu auf, Discoplatten mit ins Stadion zu bringen. Zum Dank gab‘s eine verbilligte Eintrittskarte. Die Schallplatten wurden in eine Holzkiste gepackt und während einer Spielpause in die Luft gejagt. Da danach Tausende Zuschauer das Feld stürmten, war der Platz unbespielbar geworden.

Letztlich – und aus größerer Distanz betrachtet – ist es mit Disco-Musik wohl wie mit jeder anderen Art von Pop und Rock auch, es gibt Perlen und es gibt Müll. Heute gibt es eine Band aus Ungarn zu hören und zu sehen, die sich der Disco-Musik verschrieben hatte und die so etwas wie die ungarischen Boney M waren – die Neoton Familie.


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