Posted by: eleucht | 12. Juli 2021

Wo der Nussknacker vor der Haustür steht

Wo der Nussknacker an der Haustür wacht, ist die erzgebirgische Volkskunst zu Hause. Vom Weihnachtsengel bis zum Schwibbogen könnte man sich jederzeit fürs kommende Weihachten eindecken. Allerdings fällt es gerade bei strahlendem Sonnenschein schon schwer, an Weihnachten auch nur zu denken. Das erzgebirgische Schneeberg ist auch ohne weihnachtlichen Schmuck eine sehenswerte Stadt. Rathaus, Alte Wache und Spitalkirche sind historische Gebäude. Die Wasserfontänen auf dem Marktplatz laden zum Erfrischen an heißen Tagen ein.

Nebenbei erfährt man auch noch, was es mit einer Brotbank auf sich hat. Als solche bezeichnete man im Mittelalter die Verkaufsstellen der Bäcker. Produktion und Verkauf von Waren waren im Mittelalter streng geregelt. Die Bäcker hatten ihre Backwaren zu einer Brotbank zu bringen, dort wurden sie auf Qualität und Gewicht geprüft und dann zu festgesetzten Preisen verkauft. Um eine Brotbank zu eröffnen, bedurfte es der Genehmigung durch den Landesfürsten, die Bäcker hatten eine Art Miete für die Nutzung zu zahlen.

Die Kirche St. Wolfgang gehört zu den bedeutendsten Bauwerken in Schneeberg. Sie wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Stil der Spätgotik und des reformatorischen Kirchenbaus errichtet. Leider war sie an diesem Tag geschlossen. Der MDR plante die Übertagung eines Konzertes in der Kirche. Dass ich trotzdem noch ein paar Fotos vom Inneren machen konnte, verdanke ich einem freundlichen Herrn – ich denke, einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung – der mich durch einen Seiteneingang ein- und einen kurzen Blick ins Innere werden ließ. Die Stuhlanordnung ist natürlich den derzeitigen Maßnahmen in Bezug auf Corona geschuldet.

Der doppelt zu öffnende Altar gehört zu den bedeutendsten sächsischen Kunstwerken. Er stammt aus der Werkstatt von Lucas Cranach d. Ä.

Ein letzter Blick von der Sonnenterrasse eines Cafés auf die Stadt und das erzgebirgische Land.


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