
Jede Katze hat irgendwann mal etwas angestellt, sodass Herrchen oder Frauchen Grund haben, böse zu sein. Meist merkt das Tier selbst, wenn so etwas passiert ist. Wenn Herrchen oder Frauchen schimpfen, verschwindet die Katze schnell an einem Ort, an dem sie sich sicher fühlt.
Man könnte glauben, sie sind beleidigt. Aber das ist nicht so. Dazu ist das Gedächtnis der Katze gar nicht in der Lage. Die Katze ist durch den Lärm – zerbrochenes Glas, eine herunterfallende Vase, Schimpfen – erschrocken und verunsichert.
Nach einer Weile, wenn alles wieder in Ordnung ist und Ruhe einkehrt, ist die Welt wieder in Ordnung. Zum Glück sind die Katzen nicht nachtragend. Im Gegensatz zu manchen Menschen.
So etwas wie ein schlechtes Gewissen haben Katzen nicht. Haben sie etwas angestellt und ihre Menschen reagieren böse und schimpfen mit ihnen, so macht sie die schlechte Stimmung der Menschen vor allem ratlos. Was dann folgt, tun sie meist aus Verlegenheit, sie lecken sich, kratzen sich hinter den Ohren oder schütteln sich. Das tun sie, um Zeit zu gewinnen. Dann folgt meist ein schmachtender Blick, das berühmte Blinzeln und das elegante Strecken. Sie hoffen, dass dieses Verhalten seine Wirkung beim Menschen nicht verfehlt.
