Posted by: eleucht | 5. September 2021

Classic Rock Sunday

Band Aid, USA for Africa – wenn es darum ging, Menschen in Not zu helfen, waren Musiker immer schnell bereit, ihren Beitrag mit ihren Mitteln zu leisten.

Das erste große Benefizkonzert der Rockgeschichte fand am 1. August 1971 im Madison Square Garden in New York statt. In zwei Konzerten – nachmittags und abends – traten Künstler vor 40.000 Menschen auf. Alle Beteiligten verzichteten auf ihre Gage. Das Concert for Bangladesh.

Organisiert wurde die Veranstaltung von George Harrison, der sich kurz zuvor mit dem Erfolg des Triple-Albums „All Things Must Pass“ aus dem Schatten der Beatles gelöst hatte und zum Superstar avancierte. Sein indischer Freund Ravi Shankar hatte Harrison von der verheerenden Flutkatastrophe im Osten Pakistans berichtet. Hunderttausende Menschen waren zu Tode gekommen, wer noch lebte, hatte alles verloren. In der westlichen Welt hatte man das Desaster kaum wahrgenommen.

An den Konzerten beteiligten sich die Band Badfinger, die in den beatleseigenen Apple-Studios gerade ein Album aufgenommen hatte, Ringo Starr, Beatles-Freund Klaus Voorman, Billy Preston, Jim Keltner, Leon Russel und andere. Die Auftritte von Bob Dylan und Eric Clapton standen allerdings auf der Kippe, Ersterer weil er nicht wusste, ob er nach seinem letzten Auftritt, der zwei Jahre zuvor im Rahmen eines Festivals auf der Isle of White stattfand, schon wieder dazu bereit war, Letzterer wegen seiner Drogenprobleme. Schließlich aber waren sie dabei. Harrisons Manager Alan Kline hatte Clapton ein Medikament besorgt, das ihm auf die Beine half. Auch Bob Dylan erschien pünktlich und mit akustischer Gitarre zu seinem Auftritt und begann sein Set mit „A Hard Rain‘s A-Gonna Fall“.

Abschließend wäre noch anzumerken, dass Harrison nachträglich einen nicht unwesentlichen Betrag ans Finanzamt zu zahlen hatte. Man hatte es schlicht versäumt, die Konzerte als Benefizveranstaltung anzumelden. Immerhin kam es später noch zu einer Einigung mit der Finanzbehörde, Harrison überwies den Erlös aus Eintrittsgeldern in Höhe von 243.418 $ an UNICEF.

Das Konzert erschien als Triple-Album und erreichte trotz eines hohen Preises Spitzenpositionen in den internationalen Charts. Womit George Harrison, der es eigentlich gar nicht mochte, im Mittelpunkt zu stehen, innerhalb kurzer Zeit zwei erfolgreiche Triple-Alben veröffentlichte.


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