
Wer hat das nicht auch schon erlebt? Wochenlang herrscht strahlender Sonnenschein, es ist extrem heiß, man sehnt sich nach einer erfrischenden Brise. Dann hat man ein Ticket für ein Open Air Event – und genau an diesem Tag ziehen früh am Morgen schon dunkle Wolken am Himmel auf. Es beginnt zu regnen – sehnsüchtig erwartet, ja – und es scheint gar nicht mehr aufhören zu wollen. Ständig kritische Blicke zum Himmel und in die Wetter App auf dem Handy. Die zumindest verspricht einen trockenen Abend. Macht Hoffnung.
Zum Glück war auf die App Verlass. Im Rahmen der Burgsommer-Konzerte sollte auf unserem altehrwürdigen Schloss Voigtsberg die Band Distant Bells spielen, eine Pink-Floyd-Tributeband aus dem tschechischen Brno. Am Abend ließ der Regen tatsächlich nach. Als die Musiker der Band die Bühne betraten, hatte sich auch die letzte Wolke verzogen, es strahlte wieder ein wolkenloser klarer Himmel über dem Schloss. Einem großartigen Konzertabend stand also nichts mehr im Weg.

Distant Bells haben Stücke aus allen Schaffensperioden von Pink Floyd im Repertoire. Diese Musik live und stilecht auf der Bühne zu performen, ist sicher für jeden Musiker eine große Herausforderung. Distant Bells gelingt das einfach großartig. Der Sound kommt glasklar rüber, der Zauber der Musik von Pink Floyd entwickelt sich von Stück zu Stück mehr, von Astronomy Domine über Obscure by Clouds bis zu Titeln aus The Dark Side of the Moon. Money zum Beispiel durfte ebenso wenig fehlen wie The Great Gig in the Sky. Letzteres mit den tollen Gesangsstimmen der beiden Sängerinnen. Besonders freute ich mich über das Stück, das meinem Blog den Namen gab – One of these Days – I’m going to cut you into little pieces. Stilecht werden auch bei Distant Bells die Worte vom Schlagzeuger mit verzerrter Stimme in die Musik geschrien. Die Band gilt, das kann ich eigentlich nur bestätigen, zu Recht als beste Pink-Floyd-Coverband.


Nach der Pause war die Sonne untergegangen, nun kam die Lichtshow unterm Sternenzelt richtig zur Geltung. Die alten Schlossmauern erstrahlten unter den Klängen von Pink Floyd in magischem Glanz. Eine perfekte Kulisse für eine Show wie diese.


Another Brick in the Wall gab es interessanterweise erst als Zugabe. Nach diesen mitreißenden Klängen unter lautstarker Beteiligung des Publikums – „hey, teacher, leave them kids alone“ – war eine weitere Zugabe einfach unausweichlich, nach der sich die Band dann endgültig verabschiedete.


Dass es mit zunehmender Dunkelheit immer kälter geworden war, habe ich gar nicht so recht mitbekommen. Nach den Tagen der Hitze eine wohltuende Erfrischung.
In dem Video gibt es einen kurzen Zusammenschnitt aus Konzerten von Distant Bells zu sehen.