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Es ist eine seltsame, geheimnisvolle Welt, in die der Autor dieses Romans den Leser entführt. Die ehemals stolze und mächtige Stadt Bulikov wurde von dem einst von ihr unterdrückten Land Saypur in einem fürchterlichen Krieg geschlagen und besetzt. Seitdem gilt strengste Säkularisierung. Alle Götter, von denen Bulikov in der Vergangenheit profitiert hatte, wurden verboten, alles Göttliche aus dieser Zeit wird unter Verschluss gehalten, um es aus dem öffentlichen Bewusstsein zu verdrängen. Unabhängig davon wird die reiche Kultur und Geschichte der Stadt von saypurischen Wissenschaftlern analysiert und katalogisiert. Als dann plötzlich der dafür zuständige Abgesandte tot aufgefunden wird, schickt man die unscheinbare Agentin Shara Thivani nach Bulikov. Sie soll die Umstände des Todes des Professors aufklären. Sie betreibt die Nachforschungen umso intensiver, als es sich dabei um ihren früheren Mentor gehandelt hatte. Begleitet wird sie dabei von dem hünenhaften Sigrud, der einem Inselvolk der Seefahrer entstammt und Shara aus so manchen gefährlichen Situationen retten muss.
Je tiefer Shara in die Geheimnisse der Stadt eindringt, desto mehr entsteht in ihr der Eindruck, dass sich hinter der Wirklichkeit eine weitere, für normale Menschen unsichtbare Realität verbirgt. Als es ihr gelingt, jene magische Grenze zu überschreiten, wird eine totgeglaubte Gottheit zu neuem Leben erweckt. Eine Katastrophe bahnt sich an. Werden die Menschen den Herausforderungen gewachsen sein?
Der Autor beschreibt die Welt – besser gesagt, beide Welten – und ihre Geheimnisse sehr detailverliebt, was interessant ist. Oftmals aber fragt man sich, ob die Einzelheiten für den Fortlauf der Handlung wirklich notwendig sind. Insgesamt aber eine gute und spannende Lektüre für Freunde der Fantasy.