Verfasst von: eleucht | 5. September 2022

Weihnachtslichter

Schwarzenberg nennt sich, und das schon seit langer Zeit, die Perle des Erzgebirges. Die Stadt ist in einem großen Kessel gelegen, der von steilen Felswänden umschlossen wird. Durch das Tal fließt das Flüsschen Schwarzwasser. Das klingt fast wie ein Gewässer in Westeros aus der Welt von Game of Thrones. Und wenn man von der Bahnhofstraße kommend den Weg hoch in die Altstadt beschreitet, begegnet einem tatsächlich auch ein Drache. Auf großen Schautafeln wird die Sage dargestellt, wie einst in grauer Vorzeit ein Drache die Einwohner des Örtchens tyrannisierte, bis der Ritter Georg des Wegs kam, sich des Problems annahm und den Drachen tötete. Beim Kampf stürzte er samt Pferd leider selbst von einem Felsen in die Tiefe und kam zu Tode. Ritter Georgs Kampf mit dem Lindwurm findet sich im Wappen von Schwarzenberg wieder.

Die romantische, verträumte Altstadt mit den engen Straßen und Gassen, den Torbögen und hübschen Häusern ist auf jeden Fall sehenswert. Im Hof des altehrwürdigen Schlosses steht ein Oldtimer, ein Wagen der Wehrmacht. Der hat ein Pärchen zur Hochzeit ins Schloss gefahren.

Wer in der DDR aufgewachsen ist, dem dürfte Schwarzenberg auch im Zusammenhang mit der Waschmaschinenproduktion ein Begriff sein. Viele hatten eine Schwarzenberger zu Hause stehen, die viele Jahre gute Dienste leistete. Außerdem wurde Schwarzenberg noch durch Stefan Heym deutschlandweit bekannt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Stadt für ein paar Wochen unbesetzt, man gründete die Republik Schwarzenberg. Der Stoff für Heyms Roman.

Ansonsten findet man auch in Schwarzenberg die typische erzgebirgische Volkskunst, geschnitzte Figuren und jede Menge Weihnachtsdekoration. Da leuchten auch schon die ersten Lichter auf dem Schwibbogen. So fühlen sich Lebkuchen und Weihnachtsgebäck, die in den Supermärkten bereits zuhauf angeboten werden, gleich gar nicht mehr so allein.


Kategorien

%d Bloggern gefällt das: