Posted by: eleucht | 18. Juni 2023

Classic Rock Sunday

Die CDs, über die ich schreibe oder die ich rezensiere, wurden von mir gekauft. Es gibt keinerlei geschäftliche oder anders geartete Beziehungen zu Künstlern, Agenturen, Platten- oder Vertriebsfirmen.

Das Flaggschiff des Prog Rock, das mit den drei Buchstaben YES am Bug, kreuzt weiter zuverlässig durch die Gewässer der populären Musik. Am Steuer steht Gitarrist Steve Howe, der das Luxusschiff stilsicher an den Klippen von Klischee und Belanglosigkeit vorbei manövriert. Dabei zählt Steve Howe nicht einmal zu den Gründungsmitgliedern der Band, er ersetzte 1970 Peter Banks.

Die Fans bekommen von Yes genau das, was sie erwarten, auch auf dem inzwischen 23. Studioalbum Mirror To The Sky. Die Anhänger des progressiven Rock kann man also durchaus als konservative Hörer bezeichnen. Vielleicht trifft es der Begriff Art Rock im Fall von Yes auch besser.

Wahrscheinlich hat keine Band ihr Personal so oft gewechselt wie Yes. Trotzdem ist der Stil der Prog Rock Protagonisten weitgehend gleich geblieben, und das seit 55 Jahren. Die Musiker haben den Stil aber bei jedem neuen Album dem Zeitgeist angepasst. Altbacken klangen Yes nie.

Mirror To The Sky ist etwas eingängiger als das Vorgängeralbum The Quest aus dem Jahre 2021. Leicht und beinahe luftig schweben die meisten Melodien im Raum, und das trotz der komplexen Songstrukturen. Man sollte sich eben darauf einlassen. Jon Davison klingt wie einst Jon Anderson, sodass der Gesang stets eine Konstante in der Yes-Musik ist, das typische Gitarrenspiel von Steve Howe ist von hohem Wiedererkennungswert und dem Fan vertraut. Mit knapp 14 Minuten ist der Titeltrack das längste Stück auf der CD, instrumental und vokalistisch eine Traumreise in himmlische Gefilde, der Traum von einem Himmel ohne Feuer.

Seit einiger Zeit bieten Yes ihre Alben in zwei Versionen an, für wenige Euro mehr gib es eine zweite CD, auf der sich drei weitere Songs befinden. Ich glaube nicht, dass es sich dabei um reine Outtakes handelt, denn sie hätten in jedem Fall auch einen Platz auf der ersten CD verdient, wie zum Beispiel das verspielte Unknown Place oder das catchy, leicht angejazzte Magic Potion. Circles Of Time (hier im Video) ist eine dieser typischen melodischen Yes-Balladen.


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