Man kann es kaum glauben, aber es ist tatsächlich schon dreißig Jahre her, dass In Utero, Nirvanas Nachfolgealbum nach dem Bestseller Nevermind, erschienen ist. Produzent Steve Albini sollte den unverschnörkelten rohen und harten Sound der früheren Jahre zurückbringen, doch die Plattenfirma wollte Hits à la Smells Like Teen Spirit. Es kam zur Auseinandersetzung zwischen Musikern und Plattenfirma, die auch über Anzeigen in überregionalen Zeitungen ausgetragen wurde. Hätte es damals schon die Möglichkeiten gegeben, die man heute mit Social Media hat, dann wäre das sicher eine noch härtere Schlammschlacht geworden.
Kurt Cobain selbst hätte das Album gern noch extremer gehabt, um Nirvana von der Massentauglichkeit zu befreien. Nach seiner Meinung hätte das Album I Hate Myself And I Want To Die heißen sollen. Letztlich aber konnte ihm das von seinen Mitmusikern ausgeredet werden, am Ende landete nicht einmal das gleichnamige Stück auf der CD. Songs wie Rape Me und Dumb verschreckten damals aber schon viele Hörer. Einen veritablen Hit warf das Album mit Heart-Shaped Box aber trotzdem ab.
In Utero war das letzte Album von Nirvana. Im April des darauffolgenden Jahres nahm sich Kurt Cobain das Leben.