Die Ähnlichkeit mit dem Vater ist nicht zu übersehen. Die Fußstapfen, in die Simon Collins tritt, sind verdammt groß. Er ist der älteste Sohn von Phil Collins.
Ein großer Name ist Segen und Fluch zugleich, er öffnet Türen, aber die Erwartungshaltung an den Künstler ist groß, die Maßstäbe, die man ihm oder die er sich selbst anlegt, sind hoch. Viele sind schon gescheitert. Man hat aber nicht den Eindruck, als ließe sich Simon Collins davon beeindrucken.
Über ihn ist zu lesen, dass er als Kind bei den Konzerten von Genesis auf der Bühne saß und dem Papa beim Trommeln zusah. So wird an der Legende gewoben. Kann aber nicht schaden. Zumindest hat Simon Collins damals genau zugehört. Auf „Dimensionaut“ gelingt es ihm locker, die komplexen, fantasievollen und versponnenen Klangwelten von Genesis in die Neuzeit zu übertragen. Das Album klingt kein bisschen antiquiert. Und natürlich ist „Dimensionaut“ ein Konzeptalbum. Es erzählt von einem Reisenden, der sich durch die Zeit, die Galaxien und die Dimensionen bewegt und trotz dieser unendlichen Möglichkeiten, die sich ihm dank seiner Fähigkeiten auftun, vor allem Einsamkeit verspürt. Science Fiction auf CD.
Sound Of Contact nennt Simon Collins die Band, mit der er das Album eingespielt hat. Dabei gelingt es den Musikern durchaus, einen eigenen Stil innerhalb der Szene zu entwickeln, der sich kaum am traditionellen britischen Prog Rock orientiert, noch zu sehr in den kantigen, metalorientierten Stil amerikanischer Bands abdriftet. Dafür schimmern schon mal Pink Floyd durch die komplexen Kompositionen.
Wenn Simon Collins singt, hört man nur ganz, ganz selten, in sehr wenigen Phrasierungen das Erbe des Vaters heraus. Er ist durchaus dabei, einen eigenen Gesangsstil zu entwickeln. Als Schlagzeuger beweist er aber mit Sicherheit die gleiche Virtuosität.
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