One of these days

Die Musik von Carolin No ist eher leise und unaufdringlich. Sie umschmeichelt den Hörer, entfaltet langsam, aber intensiv ihren Zauber und lässt ihn, zumindest ein bisschen, an dem teilhaben, was das Duo Caro und Andreas Obieglo bewegt. Es sind Melodien, die einen grauen, trüben Tag ganz plötzlich in einem ganz besonderen Licht erstrahlen lassen und ihn in einen perfekten Ansichtskartentag verwandeln können, einen Perfect Picture Postcard Day, wie es in einem der Stücke heißt. In „Lovesong“ perlt das Piano und schmachtet das Cello von Tilmann Wehle, und über allem schwebt die schöne, klare Stimme von Caro. „One Dollar Ring“, Titel Nr. 2 auf der CD, wirkt mit dem Bassthema reichlich lasziv.

Das Spektrum der Musik von Carolin No, die ihre Wurzeln im Folk hat, reicht vom luftigen Popsong bis zum Chanson – „Éternité“, von Caro französisch gesungen –, und Andreas Obieglo betätigt sich einmal mehr als Multiinstrumentalist.

Wenn am Ende der CD das leise „Winter“ nahtlos in das Instrumental „Deep“ übergeht, entwickelt sich eine dieser großartigen Melodien, die einen einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen, die man am liebsten endlos hören möchte oder die Lust machen, die CD noch einmal von vorn zu hören. Das Stück weckt mit seiner Intensität die Erinnerung an „Load Out/Stay“ von Jackson Brownes „Runing On Empty“.

Carolin No gehen mit der neuen CD auch wieder auf Tournee und werden, worauf ich mich besonders freue, am 15. März im Malzhaus in Plauen auftreten.

Noch drei Minuten Zeit? Dann gibt es hier noch die Kulturgeschichte der Liebe, erzählt in einem „Drei Minuten Lied“.

http://www.carolin.no/