„Ballade“ ist der Originaltitel des kleinen Romans. Und das Buch ist eine sehr dunkle, sehr düstere Ballade. Wo und zu welcher Zeit die Geschichte spielt, wird nicht definiert. Sie könnte sich vor langer Zeit ereignet haben oder erst kürzlich, ebenso gut könnte sich Ähnliches genau zu diesem Zeitpunkt irgendwo abspielen oder sich in naher oder ferner Zukunft ereignen. Es ist die Geschichte, die Europa geprägt hat und bereits wieder zu prägen droht.
Bewaffnete ziehen durch das Land, um es einer „Säuberung“ zu unterziehen. Es ist der ewige Kampf zwischen dem Wort und dem Stahl. Drei Menschen, ein Schriftsteller, seine Frau und ein Taschendieb, verbergen sich in einer verlassenen Kirche vor den Nachstellungen. Sie wissen genau, sie haben keine Chance, den Häschern zu entkommen. Überall lauert der Tod. Es sei denn, sie würden ebenfalls töten. Sie, die überzeugten Pazifisten, machen es sich nicht leicht, die Frage zu klären, ob sie ein Recht haben, sich zu wehren und dabei den Tod der anderen in Kauf zu nehmen. Begeben sie sich dabei nicht auf die gleiche Stufe wie die Mörder? In einer improvisierten Gerichtsverhandlung, die sie mit verteilten Rollen spielen, versuchen sie, die Motive und Lebenseinstellung ihrer Häscher zu ergründen. Am Ende beschließen sie, die Mörder selbst entscheiden zu lassen. Töten sie, so werden sie selbst getötet. Die raffinierte Falle, die sie den Häschern stellen, wird funktionieren.
Doch das Leben geht weiter, die Frage nach der Schuld lastet schwer auf dem Gewissen. Und das Ende des Romans ist schwärzer, als es ein Himmel je sein könnte.
Kommentar verfassen