Michael Heubach zum Zweiten. Dies ist die Vorgeschichte zur „Tagesreise“, die in meinem Blog vor zwei Wochen zu hören war.
Der gebürtige Leipziger Musiker Michael Heubach schrieb das Arrangement für den Renft-Hit „Wer die Rose ehrt“, der zu einem der erfolgreichsten DDR-Songs überhaupt wurde. Damit machte er sich schon früh einen Namen in der Szene. Als 1972 in Leipzig die Bürkholz Formation gegründet wurde, stieg er als Keyboarder ein. Seine Bedingung war, dass der ehemalige Thomaner Hans-Jürger Beyer Sänger der Band werden sollte.
Die Bürkholz Formation wurde binnen kürzester Zeit zu einer der erfolgreichsten Bands in der DDR. Außerdem galten sie neben Renft als eine der unangepasstesten Gruppen in der Ost-Rock-Szene. Kein Wunder, dass ihr kein langes Leben beschieden war. Die Ausschreitungen während ihrer Konzerte, die man der Band vorwarf und die zu einem schnellen Verbot führten, waren teilweise von der Staatsmacht provoziert. 1973 war schon alles wieder vorbei. Schlagzeuger Thomas Bürkholz wurde die Lizenz als Musiker entzogen. Michael Heubach durfte weiter als Musiker arbeiten. Er wurde kurzzeitig Mitglied der Horst Krüger Band, mit der er die „Tagesreise“, die er eigentlich für die Bürkholz Formation geschrieben hatte, aufnahm. Das Stück war nicht unbedingt typisch für die Musik der Horst Krüger Band, dürfte ihnen aber ein paar zusätzliche Plattenverkäufe beschert haben. Später produzierte Michael Heubach die „Tagesreise“ neu mit der Gruppe Lift.
Hans-Jürgen Beyer wechselte nach dem Verbot der Bürkholz Formation ins Schlagerfach. Ob freiwillig oder nicht entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Auf jeden Fall hatte er als Schlagersänger großen Erfolg, bei jemandem mit so einer Ausnahmestimme allerdings auch kein Wunder.
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