Die Provokation steckte natürlich schon im Namen der Band – Pankow. Das war natürlich Punk. Aber es war auch ein Stadtteil von Ostberlin. Da war nichts zu machen. Die Texte von André Herzberg und seiner Band waren alles andere als systemkonform. Trotzdem hatten sie in der DDR mehrere Nummer-1-Hits. Sie standen damit in einer Reihe mit Bands wie Renft und Silly. Sie gingen sogar noch weiter. Als Pankow 1983 im Rahmen eines Konzertes für den Frieden im Palast der Republik auftraten, sorgten sie für einen Eklat. Vor den Augen der SED- und FDJ-Funktionäre erschien André Herzberg in Wehrmachtsuniform, um lautstark auf Parallelen zwischen der NS- und der kommunistischen Diktatur aufmerksam zu machen. Allein schon rein äußerlich ähnelte die Uniform der NVA der der Wehrmacht. Vielleicht wird sich manch einer noch daran erinnern. Die Fernsehübertragung des Konzertes wurde natürlich sofort abgebrochen.
Verfasst von: eleucht | 30. März 2018
André Herzberg und Pankow
Veröffentlicht in Music for One of these days, One of these days | Schlagwörter: André Herzberg, Das Lied von der See'nsucht, Musik, Pankow, Punk, Rock
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