Posted by: eleucht | 7. September 2020

Vorwärts in die Vergangenheit

Die dicken Mauern der Burg zu Mylau haben in den Jahrhunderten ihrer Existenz schon vielen Unbilden standgehalten. In der Gegenwart sollten sie doch auch stark genug gegen ein kleines Virus sein, oder? Tun sie natürlich nicht. Aber die Burg Mylau entführt die Besucher wenigstens an einem Wochenende für eine Weile in das Mittelalter. Die Entfernung in dieses Zeitalter scheint aus heutiger Sicht gar nicht so groß, glaubten doch auch damals viele Menschen an Hexenspuk und den Okkultismus selbsternannter erleuchteter Geheimbünde.

Burg Mylau ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen in Sachsen. In ihrem Schatten und Schutz entstand der Markt Reichenbach. Errichtet wurde die Burg Ende des 12. Jahrhunderts während der Ostkolonisation unter Kaiser Barbarossa. In das von Slawen dünn besiedelte Gebiet kamen fränkische Siedler.

Franken fehlten auch am vergangenen Wochenende nicht, als viele Besucher auf der Burg in die Vergangenheit reisten und sich an Gauklern, Rittern und Schildknappen, Edelleuten, Handwerkern, Knechten, und Händlern erfreuten. Auch der eine oder andere Regenschauer tat dem Spaß keinen Abbruch. Das Gelände in der und um die Burg ist groß genug, um den Anforderungen an die derzeitigen Hygieneregeln zu genügen. Wir wollen doch keine Corona-Viren ins Mittelalter einschleppen. Die waren mit der Pest schon genug gestraft.

Aus Franken kamen auch die Musikanten, die mit Schalmeien, Dudelsäcken Trommeln und anderem Schlagwerk aufspielten, die Gruppe Grex Confusus aus dem Fichtelgebirge. Live-Musik im Mittelalter.


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