Vor etwa drei Wochen ist Scully vor irgendetwas erschrocken. Beim Sprung von einem Schrank verletzte sie sich am rechten Hinterbein. Ich sah jedenfalls, wie sie panisch vor etwas weglief und dabei das Bein hinter sich her schleifte. Kein schöner Anblick, ich war bestimmt nicht weniger erschrocken als sie. Also schnell einen Termin beim Tierarzt gemacht.
Gebrochen ist das Bein zum Glück nicht, möglicherweise war es geprellt (was auch nicht gerade angenehm ist und sehr langwierig sein kann) oder ein Nerv ist eingeklemmt. Worauf eine Schwellung hindeutete. Es gab Cortison, in Form einer Spritze verabreicht. Auch bei den nächsten Arztbesuchen. Fand ich besser und vor allem sicherer, als ihr selbst eine Tablette geben zu müssen. Wer schon mal versucht hat, einer Katze Medizin einzuflößen, wird das sicher verstehen. In solchen Fällen entwickeln selbst die kleinsten Katzen Löwenkräfte. Und sie verstehen sich gut darauf, die ungeliebte Medizin wieder auszuspucken.
Scully war durchaus eine vorbildliche Patientin. Den großen Kratzbaum hatte ich vorsichtshalber weggeräumt, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt, zu versuchen auf ihren Lieblingsplatz ganz oben zu springen. Das wäre nicht gut ausgegangen. Sie zog sich vorwiegend in das Katzenhaus zurück und tat, was man in solchen Fällen tut – ruhen und das verletzte Bein schonen. Offenbar verstehen Katzen ganz genau, was im Falle von Verletzungen notwendig ist. Auch wenn man ihr die Unruhe natürlich anmerkt.
Inzwischen geht es ihr besser, sie bewegt sich auch wieder mehr. Allerdings hinkt sie noch etwas. Erste Hüpfer auf Stuhl oder Sofa klappen auch schon ganz gut. Es ist beruhigend zu sehen, wie es ihr von Tag zu Tag besser geht.
