Posted by: eleucht | 6. Juli 2011

Lit. Limbus – Die letzten Geheimnisse werden gelüftet

Die Ausfahrt Richtung Hölle findet jeder, vor allem jene, die im Leben ständig auf die Überholspur wechseln und dabei rücksichtslos alles aus dem Weg räumen, was den Trip in die Unheiligen Hallen bremst. Aber auch jedem anderen wird die Ausfahrt zur Hölle nicht entgehen. Sie ist nicht zu übersehen. Dort staut sich regelmäßig der Verkehr, dort bilden sich lange Schlangen. Dort werden die Deals getätigt, und jeder ist dabei, vom weltgrößten Rüstungskonzern bis zum allerletzten Junkie. In der Hölle ist der … na wer schon? … los. Man verdrängt gerne, dass der Weg dorthin eine Einbahnstraße ist.

Auch so mancher Autor irrt durch das Labyrinth aus Leidenschaft und Phantasie, höheren Zielen gilt sein Streben. Sagt er sich. Und wird vielleicht doch nur zum Spielball finsterer Mächte. Mit etwas Glück landet er im Club der toten Dichter, wenn nicht, wird er in die literarische Vorhölle geworfen. Das Fegefeuer der Eitelkeiten brennt ewig.

Der erste Zyklus der Lit.-Limbus-Serie aus dem Wunderwaldverlag gewährt dem geneigten Leser einen Einblick in jene geheimnisvolle Welt.

Ich ersparte mir den Umweg in Vorhöllen und dergleichen Orte. In die Hölle findet man auch so. Sie erwies sich, wie schon erwähnt, als erholsamer Ort, in dem man die Stille und Beschaulichkeit liebt.

Geläutert kehrte ich in die Welt zurück, ließ alle Rücksicht fallen (wie das nach dem Aufenthalt an Orten wie diesem eben so ist) und nahm mir statt dessen eine gewisse Art von Politikern zum Vorbild, die forsch ins Rampenlicht treten und sich der Gedanken und Schriften anderer bedienen, um sie der Weltöffentlichkeit als ihre eigenen zu verkaufen. (Wen wundert’s da, dass die Hölle tatsächlich in Franken liegt? Muss ansteckend sein.)

Plagiate – die bequeme Lösung für alle Phantasielosen. (Könnte direkt einer der Werbesprüche aus den Lit-Limbus-Heften sein.)

Leider erwies es sich in meinem Fall als ziemlich auswegloses Unterfangen, nach brauchbarem Textmaterial für das gewählte Thema zu suchen. Es gab einfach nichts. Also erfand ich für meinen Lit.-Limbus-Beitrag eine Figur, den Autor Simon Beer, und bediente mich an seinen Werken. Ich zitiere seitenweise aus den nicht verlegten Büchern eines fiktiven Autors. Außerdem ließ ich ihn an meiner statt in die finsteren Tiefen des Limbus hinabsteigen. Körperlich überstand er das Abenteuer ohne Schaden, von kleinen Blessuren mal abgesehen. Ich gönnte ihm ja auch so manchen unwiederbringlich schönen Moment in den Armen schöner Frauen. Am Ende blieb aber dann doch nichts anderes als Schmerz zurück. Das wird er mir wohl niemals verzeihen.

Überhaupt musste ich dafür sorgen, dass man mir wegen möglicher Plagiate nicht auf die Schliche kommt. Was bei einem manchmal etwas eigensinnigen fiktiven Autor, dem auch noch dämonische Hilfe zuteilwird, gar nicht so einfach war.

Und wie das ganze Drama um die Autoren und ihre Wette und dem Einfluss der Unterweltler ausgeht, kann man im Band „Jourfixe“ von Bettina Unghulscu, der den ersten Zyklus der Lit.-Limbus-Reihe beschließt, nachlesen. Es ist ratsam, die vorangegangenen Bände zu lesen, umso besser wird man die Feinheiten und Anspielungen der turbulenten Handlung verstehen. Und dazu wünsche ich allen Lesern höllisch viel Spaß.

Wirklich vorbei aber ist es niemals. Es kann mehr als einen Zyklus geben. www.litlimbus.de


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