Nicht dass ich wirklich nach ihm gesucht hätte. Warum auch? Aber in einer von Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeit bestimmten Welt scheint dem Coolnessfaktor eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zuzukommen. Was immer man darunter auch verstehen mag. Was cool ist, liegt, wie vieles andere auch, im Auge des Betrachters. Oder es wird von den Medien bestimmt.
Insofern mag es auch nicht von untergeordneter Bedeutung sein, woher man seine Informationen (oder die Geschmacksdiktate) bezieht. Liest man eine bestimmte Zeitung nicht, zum Beispiel eine, die sich durch große bunte Bilder, knallige Überschriften und wenig Informationsgehalt auszeichnet, dann gehört man zwangsläufig zum Kreis derer, denen Mr. Cool unbekannt ist.
An dieser Stelle sei verraten, dass es sich dabei um Philipp Rösler handelt. Mit dem jetzt vielleicht nicht wirklich jemand gerechnet hätte. Sei’s drum.
Wie unser Wirtschaftsminister zu dieser Wertschätzung kommt, mag auch ein aktuelles Foto dokumentieren, welches die Nähe Röslers zum Chefredakteur des bewussten Blattes deutlich zeigt und das deswegen wohl auch von anderen Medien übernommen und ausgeschlachtet wurde. Es entstand während Röslers Reise ins Silicon Valley. (Wer googelt, wird fündig.)
So cool, so gut. Und Mr. Cool hat ja wirklich Glück, denn ihm steht auch ein Brüderle zur Seite. Sicherlich fällt etwas vom medialen coolen Glanz auch auf den. Im Wahljahr mag es durchaus von Vorteil sein, einen Mr. Cool in den eigenen Reihen zu wissen.
Man muss ja nicht gleich an Christian Wulff denken. Er, beziehungsweise das Ehepaar Wulff, war ja auch eine Weile Liebling des Boulevards. Bis er auf die Idee kam, er könnte seinem Busenfreund mal seine Meinung auf dessen Anrufbeantworter sagen. Danach war vom glamourösen Glanz des Bundespräsidentenpaares nicht mehr viel geblieben.
Also, immer schön cool bleiben. Ist gut fürs Image. Vor allem dann, wenn man sonst nicht viel zu bieten hat.
Hat dies auf castellvecchio rebloggt.
By: castellvecchio on 26. Mai 2013
at 18:37