Deine Schritte hallen einsam durch die Nacht. Die Lichter sind erloschen, die Stadt schläft friedlich vor sich hin. Die letzte Bahn hat den Bahnhof verlassen, der Bahnsteig ist wie leer gefegt. Der letzte Blick folgt den roten Lichtern, entschwindet in der Dunkelheit der Nacht. Geblieben ist der feuchte Glanz des letzten Kusses auf deinen Lippen, ein Hauch von Wärme von der letzten Berührung auf deiner Haut. Die vom Regen nassen Schienen zeichnen feurige Linien in die Herbstnacht.
Schweigen empfängt dich in den leeren Straßen. Deine Gedanken folgen dem Zug, der davonrast durch die Nacht. Seinem Ziel, dem neuen Tag, entgegen. Das Klick Klack der Absätze auf dem Pflaster wird langsamer. Als setzte sich deinen Schritten ein Widerstand entgegen, als stemmtest du dich gegen einen starken Sturm. Dich erwartet ein Zimmer, das leer und kalt ist, ein Zimmer, in dem die Musik und das Lachen verstummt sind. Deine Träume tragen dich wolkengleich davon, einem fernen Ziel entgegen, an einen Ort, an dem es warm und der voller Leben und Liebe ist. Doch der Tag ist noch fern. Schwer senkt sich die Stille der Nacht auf die kleine Stadt.
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