Posted by: eleucht | 27. Juli 2018

„Die Blutkönigin“ – Sarah Beth Durst

Die Bücher, über die ich schreibe oder die ich rezensiere, wurden von mir gekauft. Es gibt keinerlei geschäftliche oder anders geartete Beziehungen zu den Verlagen, Verlagsgesellschaften oder Autoren. Blutkönigin 001Die Autorin hat nach eigener Aussage schon als Zehnjährige damit begonnen, Welten zu entwerfen. Eine davon erweckt sie in diesem Roman zum Leben. Obwohl diese High Fantasy nicht unbedingt zu meiner Lieblingslektüre zählt, hat mich dieser Roman, bei dem es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, durchweg begeistert und gefesselt. Ich bin sicher, man wird noch von so mancher Fantasiewelt dieser Autorin hören.

Die Welt von Aratay ist eine Waldwelt, die Menschen richten sich auf den Ästen riesiger Bäume ein. Dort entstehen Dörfer und Städte, die auf verschiedenen Wegen miteinander verbunden sind. Geschaffen werden diese Bauwerke sowie die ganze Natur und Umwelt von Elementargeistern. Diese Feuer-, Wasser-, Eis-, Erd- und Luftgeister leben in Symbiose mit den Menschen. Gezwungenermaßen. Denn eigentlich trachten die Geister danach, die Menschen zu töten. Auf der anderen Seite wollen sie Dinge erschaffen – kunstvolle Bauwerke, Kunstwerke, Paläste und dergleichen. Es bedarf großer geistiger und magischer Anstrengung, all die Geister des Landes, die großen und die kleinen, die gefährlichen und die harmlosen, im Zaum zu halten. Dies ist Aufgabe der Königin. Sie wird von den Geistern höchstselbst aus einer großen Anzahl Kandidatinnen erwählt. Mädchen, die in der Lage sind, Verbindung mit den Geistern aufzunehmen, werden im ganzen Land gesucht und auf Akademien geschickt. Dort lernen sie ihre Kräfte richtig einzusetzen. Die talentiertesten Schülerinnen werden von speziellen Meistern zu weiterer Ausbildung ausgewählt und auf die Herausforderungen einer zukünftigen Thronanwärterin vorbereitet.

Daleina, die Hauptfigur des Romans, zählt keineswegs zu begabtesten Schülerinnen. Ihre magischen Fähigkeiten sind schwach, ihr gelingt es kaum die Geister zu beschwören und ihnen ihren Willen aufzuzwingen. Was von einer zukünftigen Königin erwartet wird. Dafür ist sie klug und gewitzt und weiß sich in fast allen Lebenslagen zu helfen – sie entdeckt für sich eine andere Art, mit den Geistern umzugehen.

Ven ist einer der großen Meister. Er war einst der Geliebte der amtierenden Königin. Als er in Ungnade fiel, wurde er verstoßen. Doch noch immer dient er im Geheimen der Königin als willfähriges Werkzeug. Er erkennt die außergewöhnlichen Fähigkeiten Daleinas und nimmt sich ihrer an.

Es ist kein leichter Weg, den sie von nun an beschreitet. Doch Daleina kommen Zweifel, mehr und mehr wird ihr klar, dass sie unmöglich zur Königin berufen sein kann. Während ihrer Ausbildung kommen sie hinter ein dunkles Geheimnis der Königin. Diese hat einen Pakt mit einem mächtigen Geist geschlossen, der für seine Dienste Opfer verlangt. Grausame Opfer. Daleina und Ven wissen, sie müssen handeln, für das Land und die Menschen.

Bei der großen Zeremonie, in der die Geister die neue Königin wählen sollen, kommt es zum Showdown. Am Ende ist alles ganz anders als erwartet – und es wurde viel Blut vergossen.

Manche Szenen in der Akademie wecken hin und wieder die Erinnerung an Harry Potter und die Schlachfelder, auf denen die Auseinandersetzungen mit den Geistern stattfinden, ließen mich an die Tribute von Panem denken, aber das tat dem Spaß an der Lektüre keinen Abbruch. Es sind nicht mehr als angenehme Reminiszenzen. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, plastisch und voller Leben, keiner von ihnen ist ohne Schwächen oder Fehler. Man kommt gerne wieder in die Baumwelt von Aratay.


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