Verfasst von: eleucht | 20. Juli 2020
Bad Steben in Zeiten von Corona
Wenn man schon längere Zeit nicht mehr in Bayern war, dann fällt einem besonders auf, dass das Virus hier noch sehr präsent ist. In Sachsen wurden inzwischen viele Beschränkungen wieder zurückgenommen, einige in Bayern geltende Regeln erst gar nicht eingeführt. In Sachsen, wie auch in den anderen östlichen Bundesländern, waren die Fallzahlen, was Infektionen und Todesfälle betrifft, auch um ein Vielfaches geringer. Föderalismus hat eine Menge Vorteile.
Noch größer wird der Unterschied im Vergleich zu Böhmen. Die Tschechen haben ja sehr schnell reagiert, bereits Ende März wurden die Grenzen geschlossen und im ganzen Land ein striktes Ausgangs- und Kontaktverbot verhängt. In einer ersten Stufe der Lockerung nach einigen Wochen durfte das Haus nur mit Mund- und Nasenschutz verlassen werden. Der Erfolg gibt den Tschechen recht, gerade mal rund 13900 Infektionen, von denen mehr als 8700 wieder genesen sind, und 359 Todesfälle. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Tschechische Republik eine hohe Besiedlungsdichte hat. Inzwischen ist dort fast schon wieder Normalität eingekehrt. Mund- und Nasenschutz ist auch in Geschäften und Supermärkten nicht mehr vorgeschrieben. Auch wenn er noch vielfach Verwendung findet. Natürlich gilt diese Regelung nur, so lange es keinen Anstieg der Infektionen gibt. 

Im Restaurant und Café Aquamarin in der Therme im fränkischen Bad Steben wird man platziert. Die Tische stehen weit auseinander, um den Mindestabstand einhalten zu können. Sie werden nach Benutzung sofort desinfiziert. Der Gast trägt sich mit Namen und Telefonnummer in eine Liste ein. In anderen Lokalen wird auch die Adresse verlangt. Etwas, was man in Sachsen nicht kennt. Die Liste liegt nicht öffentlich aus, die Bedienung nimmt sie sofort an sich. Datenschutz wird also bis zu einem gewissen Grade gewährleistet. Ob die Angaben des Gastes den Tatsachen entsprechen, wird nicht kontrolliert. Im eigenen Interesse sollte man aber bei der Wahrheit bleiben. Die Bedienungen tragen konsequent Mund- und Nasenschutz. Ein harten Job ab gewissen Temperaturen. Die Speisekarte scheint mir ein bisschen reduziert zu sein. Aber das kann täuschen, da die üblichen Speisekarten durch einzelne Seiten ersetzt wurden, die für die einmalige Benutzung gedacht sind. Mir fielen diese Einzelheiten besonders auf, da ein Gaststättenbesuch in Tschechien schon wieder etwas ganz Normales an sich hat. Das Bier schmeckt gut wie immer, der Kurpark strahlt in der Farbenpracht unzähliger bunter Blumen. Auf einer Bank hat jemand ein Buch zurückgelassen. Es ist noch eingeschweißt in Folie. Man wünscht sich beim Lesen des Titels, dass das keine Bedeutung hat. 
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Ähnliche Beiträge
Veröffentlicht in One of these days | Schlagwörter: Bad Steben, Bayern, Corona, Foto, Fotos, Franken, Kurpark, Landschaftsfotos, Oberfranken, Pandemie, Virus, Zeiten der Pandemie