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Ein Genre, das ich bisher sträflich vernachlässigt habe, ist Steampunk. Das mag seine Gründe haben. Sicher ist aber, dass dieser Roman an meiner Meinung dazu gewiss nichts ändern wird. Obwohl ich mir anfangs einiges davon versprochen habe.
Der Indiana Jones lookalike Protagonist, der natürlich mit flotten und manchmal auch sexistischen Sprüchen zu glänzen versteht, trifft in einer Art Parallelwelt in einem Steampunk-Universum auf die hübsche, rothaarige Octavia Pye, die Kapitänin eines dampfbetriebenen Luftschiffes ist. Als wären das nicht schon der Klischees genug, verliebt sich die Rothaarige selbstverständlich unsterblich in den Typ aus einer anderen Welt. Dabei ist sie darauf bedacht, in allen Dingen die Form zu wahren und auf Distanz zu achten, obwohl sie sich total zu ihm hingezogen fühlt. Fortan hat der Indiana Jones Steampunkfan (zum Glück ohne Lederpeitsche) nichts anderes zu tun, als all den anderen Männern in dieser und jener Welt gegenüber seine Besitzansprüche auf die Kapitänin anzumelden. Was auf Kosten der Handlung geht. Natürlich ist der strahlende Held in allem, was er tut, durch und durch integer. Die Nebenfiguren im Roman sollen wohl lustig sein, wirken aber einfach nur skurril und unnatürlich. Der Superheld hat selbst im Angesicht des Todes noch immer einen Witz auf den Lippen und nur das EINE im Kopf. Deus ex Machina hat alle Hände voll zu tun.
Fazit: Spannung gleich Null, alles in allem schlüpfrige Pennälerfantasien. Diese sind so übertrieben beschrieben, dass man sie für Satire halten könnte. Wenn sie es doch nur wären! Dann hätte die Lektüre erstens Sinn ergeben und zweitens Spaß gemacht.
Ich schreibe bekanntermaßen ja eigentlich keine Verrisse, in diesem Fall weiche ich aber einmal von meinem Grundsatz ab. Auch im Bücherregal gibt es Missgriffe.