Posted by: eleucht | 21. November 2012

Was bleibt

Es gibt Zeiten, in denen der Ereignishorizont der Vergangenheit unser an den linearen Zeitablauf gebundenes Leben streift. Wenn Nebel sich wie Schleier über die Wirklichkeit legen und ihre harten Konturen verschlucken, offenbart sich uns in aller Deutlichkeit die psychedelisch bunte Welt der Erinnerung. Bruchstücke, die sich in ihrer Flüchtigkeit nicht fassen und sich niemals zu einem vollständigen Mosaik zusammensetzen lassen. Hin und wieder geschieht es dann, dass sich Menschen, die wir in der Vergangenheit zurückgelassen glaubten, innerhalb unseres Lebenskreises zu manifestieren beginnen. Sie scheinen den Zauber, der in den Erinnerungen zurückgeblieben ist, neu entfalten zu können. Doch viele dieser Erscheinungen sind flüchtig wie der Fetzen eines Liedes, der durch die Zeit weht, oder unwirklich wie ein Mondstrahl bei Neumond. Wenn sich die Nebel wieder lichten, bleibt manchmal aber etwas oder jemand in unserem Leben zurück. Wir erkennen es daran, dass die Zeit an den Bildern unserer Erinnerung Spuren im wirklichen Leben hinterlassen hat.


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